Zusammenfassung TAG 1

*Gregory, der langsam nicht mehr wusste, wie er seiner Schmerzen Herr werden sollte, hörte nur den Teil, der darauf hinauslief, dass Kim ihm Hippo schicken wollte. Darauf reagierte er noch:*

"Wagen Sie es nicht... meine Rache wird fürchterlich s..."

*Weiter kam er nicht. Jetzt hatte sein Oberschenkel die Oberhand gewonnen, und seine blauen Augen, die wie Edelsteine aus dem bleichen Gesicht blitzten, suchten nach seiner Lederjacke. Die musste doch hier irgendwo sein? WO nur?? In der Seitentasche waren noch zwei, drei Vicodin drin.

"Eine nur... nur eine!"

grollte es in Gregory's Schädel. Es musste aufhören. Sofort. Denn ab jetzt wurde es nur schlimmer. Er hatte den Schmerz nicht mehr im Griff. Das wurde überdeutlich, als er folgenden Satz schrie:*

"Aubrey, wo bleiben Sie, zum Teufel?!"

*House saß inzwischen und hielt sein Bein fest. Er hatte inzwischen auch die Jacke gefunden, die lag allerdings völlig außerhalb seiner Reichweite. Der kalte Schweiß trat ihm langsam auf die Stirn und er wollte nur noch, dass es aufhörte. Auch Holmes und Kim waren völlig ins Hintertreffen gerückt, genau so wie Wilson. Nur sein Schmerz war noch da und schrie

"LEIDE!"

Und das tat er... wie die Hölle. Er beugte sich nach vorne und bis die Zähne zusammen. Das Lidocain war gewichen.*

*Kim merkte, dass Holmes es ernst meinte, er war richtig nett und das was er sagte, sagte er nicht nur so dahin und er war auch irgendwie mit ihr auf einem Level, was ihren Humor anging, also traute sie sich weiter zu machen.*

"Also dann...Michael, wenn ich auch gerne wüsste, wie sie mich beim Nachnamen nennen möchten, ich sage ihnen den nämlich einfach nicht!"

*Grinste sie dann weiter und hörte erst auf, als Holmes auf ihre Kollegin zu sprechen kam, sie konnte bei so etwas nicht mehr mit machen, es war ihr Team, zu dem sie gehörte, da konnte sie sich nicht negativ äußern und schon gar nicht, da sie noch so neu war.*

"Wir sind doch alle so!"

*Meinte sie dann und drehte sich zu House als dieser zu sprechen begann, doch sein plötzlicher Abbruch des Gesagten und seine ganze Haltung verrieten ihr, was für starke, fast unaushaltbare Schmerzen er haben musste. Dann noch sein Schrei, aber Wilson war hier und die Ärztin würde hoffentlich auch gleich zu ihnen in das Zimmer kommen, versuchte sie sich dann selbst zu beruhigen.*

AUF DEN GÄNGEN

*Remy lauschte Kutner´s Worten, dabei tat ihr ihre eifersüchtige, gereizte Art, mit der sie ihm eben gegenüber getreten war zunehmen immer mehr leid und er wollte ihr auch noch mit House helfen. Remy legte ihre Hand dann ganz sanft auf seinen Arm.*

"Es tut mir leid, ich sollte meine Laune nicht an euch aus lassen!"

*Meinte sie dann ganz ehrlich zu den beiden und strich dann vorsichtig über Kutner´s Arm.*

"Schon gar nicht an dir, danke für den Versuch mir mit House zu helfen, und danke auch für die lieben Worte!"

*Fuhr sie dann etwas leiser fort und hatte dabei eine wirklich dankbare, entschuldigende und süße Miene aufgelegt, welche sich durch Taub´s Worte dann wandelte, sie sah ihn erwartungsvoll und überaus dankbar an, in Gedanken stellte sie sich vor, wie sie ihn deshalb vor lauter Freude und Dankbarkeit sogar umarmte.*

"Super, danke!"

*Kutner wandte sich an Taub.*

*Wird gemacht, Chris. Wünsche dir auch einen wunderschönen Abend und genieß ihn zusammen mit Rachel. Bis morgen, Herr Hase!"

*Und so verabschiedete er sich mit einem schelmischen Lächeln von Taub und wandte sich Remy zu. Als sie sanft über seinen Arm strich, lief wieder eine warme Welle des Glücks durch seinen Körper.*

Unter ihrem harten, teilweise gereizt reagierenden Panzer liegt ein wundervoller Kern, der sich nach Liebe und Zuneigung sehnt. Und das kann und will ich ihr geben.

*Er hakte sich bei ihr ein und führte sie sanft, aber bestimmt den Gang runter*

"Wir sollten reden. Aber nicht in aller Öffentlichkeit, sondern wo wir ein wenig Ruhe haben."

*meinte er mit diskreter, leiser Stimme und lotse sie zu einer abgeschiedenen Sitzecke. Als sie dort angekommen waren, erkundigte er sich nach ihrem Wohlbefinden.*

"Alles in Ordnung bei dir? House Nummer war widerlich und es hat mir das Herz zerrissen, dass er deine Krankheit vor versammelter Mannschaft indirekt erwähnt hat. Taktgefühl hat House überhaupt keins. Habe auch gespürt, als wir in Houses Zimmer waren, dass du dir Stress wegen unseres Essens machst. Das brauchst du nicht, Remy. Das wird noch ein wundervoller Abend für uns beide. Davon bin ich überzeugt. Außerdem was kannst du schon mit deiner sanften, liebevollen Art mir gegenüber falsch machen? Gar nichts. Also Kopf hoch und ran an die Tapas Gerichte, mein Engel!"

*Dabei blickte er liebevoll in ihre Augen und streichelte sie sanft, indem er mit seiner Hand über ihre Wange strich.*

*Remy war zwar etwas überrascht, ließ sich aber dann von Kutner führen. Als er dann so mit ihr sprach, sank sie ihren Kopf etwas um anschließend zu antworten. Ja, sie würde gleich etwas tun, was sie noch nie getan hatte, ganz offen und im Detail über den Krankheitsverlauf sprechen und das fiel ihr alles andere als leicht.*

"Ach, House ist ein Arsch und Holmes hatte er es ja höchst wahrscheinlich sowieso schon verraten, jetzt weiß es eben auch diese Schwester und somit wahrscheinlich bald jeder der es hier bisher noch nicht wusste, das Schlimme daran ist nur...er hatte recht... es geht mir nicht gut... gesundheitlich, es ist in der letzten Zeit schlimmer geworden!"

*Als er dann das Essen erwähnte sah sie wieder leicht auf.*

"Du bist so gut zu mir, ich will einfach nur nichts kaputt oder auch nur falsch machen!"

*Meinte sie dann schon wieder ganz ehrlich, seine Hand an ihrer Wange sagte ihr aber durch ihre Gefühle auf irgendeine Weise, dass das mehr als richtig war.*

*Kutner nahm mit Bestürzung hin, dass sich ihre Krankheit zugenommen hatte und ihre Gesundheit darunter zu leiden hatte. Er wusste, das sie ihm gleich ihr Herz ausschütten wollte, doch er wusste einen besseren Ort als in dieser Anstalt.*

"Ich weiß, dass du mir davon erzählen willst. Aber mach das lieber beim Spanier in einer abgetrennten Sitznische, wo wir ganz unter uns sind und niemand uns zuhört. Das Krankenhaus und dessen Wände hat mir einfach hier zuviele Ohren."

*meinte er auf die Diskretion des Restaurants verweisend zu ihr, während er weiterhin ihre Wange streichelte.*

"Wenn du, was falsches sagst, dann sage ich dir das. Genau wie du mir sagst, wenn ich zu weit in deine Privatsphäre vordringe. Und falls du was kaputt machst: Du kennst doch den Spruch, dass Scherben Glück bringen. So jetzt vergieß deine Sorgen und genieße das hier."

*Er küsste sie zärtlich auf den Mund und kraulte ihren Rücken. Nachdem er das einige Zeit gemacht hatte, löste er sich sanft von ihr.*

"Und jetzt nichts wie raus aus diesem Laden. Wir treffen uns bei dir. Ich hole dich da mit der Kutsche ab, meine Cinderella. Versprochen."

*sagte er mit einem gewinnenden Lächeln und einem gewaltigen Drang, das Krankenhaus schleunigst zu verlassen. Er drückte ihr noch zwei Küsschen auf jede Wange und verschwand dann in Richtung der Umkleiden, um sich umzuziehen und sein Fahrrad aus der Tiefgarage zu holen.*

*Taub sah den beiden lächelnd nach. Wie schön war es doch, wenn man frisch verliebt war. Er gönnte den beiden ihr Glück und machte sich auf den Weg zum Patienzimmer von Knightley, um alles in die Wege zu leiten, damit es der Patientin bald besser ging.*

AUF DEM PARKPLATZ

*Liz gähnte herzhaft, als sie die Türen des Hosptials hinter ihr ins Schloss fielen. Nichts hatte heute den ganzen Tag gewirkt, kein Kaffee, kein Tee, keine Energydrinks, von denen sie normalerweise hyperaktiv im Kreis lief und viel zu schnell sprach, dass sie niemand mehr verstehen konnte. Sie zuckte mit den Schultern. Heute war wirklich einer dieser Tage gewesen, an denen sie am liebsten im Bett geblieben wäre. Es war lausig kalt, sie bekam vermutlich eine Erkältung und ihre Großmutter hatte sie beim Mittagessen angerufen. Wie sie diese Frau hasste.
Erneut mit den Schultern zuckend und den Schal enger um den Hals legend marschierte sie auf dem kleinen Gehsteig in Richtung ihres olivgrünen Mini Coopers. Dieses Auto war nicht nur ein Fahrgestell oder Gebrauchsgegenstand, nein, es war zugleich ihr bester Freund und manchmal ihr Bett. Die junge Frau hüpfte über den Boardstein, was in ihren Turnschuhen sehr leicht war. Allerdings hätte ihre Grandma wieder die Augen verdreht, wenn sie Liz in diesen Schuhen gesehen hätte. Während sie so über den Asphalt immer weiter in Richtung ihres Coopers schlenderte, durchsuchte sie ihre braune Ledertasche nach einem kleinen silbernen Gegenstand, den sie zu Weihnachten von ihrem Bruder James geschenkt bekommen hatte.
Elisabeth blieb stehen. Panik machte sich in ihrem Gesicht breit.*

"Wo ist er - verdammt."

*Dann zeichnete sich allerdings ein erleichtetes Grinsen auf ihrem roten Mund ab, als sie die kleine glänzende Flasche aus ihrer Tasche zog.*

"Mein Gott, ich hab dich schon vermisst"

*säuselte sie leise und schraubte den Verschluss des Flachmanns ab. Vor mehreren Stunden, das heißt heute früh, kurz bevor sie zur Arbeit aufgebrochen war, hatte sie die Flasche mit einem wunderbaren Whiskey gefüllt, den sie von einem anderen Bruder geschenkt bekommen hatte. Es war schwer, auch für Liz, die dutzenden Geschenke ihrer Großfamilie auseinander zu halten - es sei denn, dass Geschenk war von ihrer Großmutter. Dann handelte es sich sicherlich nur um eine hässliche Karte, auf der stand, dass sie sich etwas nettes und vorallem weibliches anziehen solle und sich doch endlich einen Mann suchen sollte.
Wenn Liz allerdings ehrlch zu sich war, war es wirklich schwer einen Mann zu finden, der es ernst mit ihr meinte oder den sie nicht sofort mit ihrem wirklich manchmal zu übertriebenen Getue verschreckte und vertrieb.

Endlich am Auto angekommen steckte sie das Flässchen zurück in die Tasche und strich bedächtig über die Kühlerhaube. Und dann sah sie es mit Entsetzen. Da hatten sich doch tatsächlich zwei Idioten direkt neben sie gestellt und zwar so, das gerade noch 10 Zentimeter Platz waren und Liz keine Möglichkeit mehr hatte einzusteigen. Fluchend und murrend betrachtete sie das Werk der Autofahrer.*

*Mit Schwung drückte Chester die Flügeltür des Plainsboro nach außen und sog die kühle, frische Luft ein, als er vor das Krankenhaus auf den Parkplatz trat. Er steckte sich ausgiebig und ließ dabei einen entspannten Seufzer hören. Als er sich wieder sammelte, fiel sein Blick auf eine blonde, junge Frau, die angespannt nach irgendetwas in ihrer Tasche kramte.

Also Chester sah, dass sie etwas silber blitzendes heraus zog und das sodann an ihren Mund führte, war ihm klar, was es war: Ein Flachmann.*

"Holla..."

*sagte er leise zu sich und betrachtete die Dame näher. Sie war... interessant! Nicht das, was man als Model bezeichnen würde, sie hatte eher eine rauhe Natur an sich, das sah er von hier, aber sie hatte etwas an sich, das ihn unweigerlich anzog. So ließ er seine Triumph zunächst links liegen und kam auf die junge Frau zu, die sich nun ihrem Wagen zugewandt hatte und beinahe zärtlich über dessen Motorhaube fuhr.
Beruhigt stellte Fry ein paar Momente später - wie auch die junge Lady selbst - fest, dass ihr Wagen derart eingekeilt zwischen zwei anderen stand, dass sie wohl nicht mehr fahren können würde. Sehr beruhigend, da er nicht wusste, wie sehr sie dem Inhalt ihres Flachmannes schon zugesprochen hatte.*

"Na, meine Beste? Kommen Sie nach Hause, nachdem diese Rindviecher Sie derart eingeparkt haben, oder soll Sie mitnehmen?"

*Mit diesen Worten deutete Chester lächelnd auf seine Triumph und rieb sich dann die - etwas klammen - Hände.*

"Auch, wenn es zugegebener Maßen etwas kühl werden könnte."

*Seine roten Haare wurden durch den kalten Februarwind etwas zerzaust und er sah der jungen, etwas kleineren Frau direkt in die Augen.*

*Elisabeth ärgerte sich enorm darüber, dass ihr wohl nichts anderes übrig blieb, als sich ein Taxi zu bestellen, im Krankenhaus zu übernachten oder zu laufen. Seufzend und wütend mit dem Fuss aufstampfend, erschrak sie unheimlich, als ein Mann sie ansprach. Liz wirbelte herum und lief sofort etwas rosa an, was im Schein der Straßenlaternen wohl schwer zu erkennen war. Vor ihr stand ein gutaussehender, rothaariger Mann, sie schätzte ihn Anfang bis Mitte dreissig. Er hatte ein wirklich sehr warmes Lächeln an sich, was ihn sofort sympathisch für Liz machte. Seufzend legte die blonde junge Frau den Kopf leicht schief, lächelte und antwortete:*

"Naja mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als hier auf der Stelle zu warten - ich hoffe die Übeltäter haben keinen Nachtdienst."

*Sie lachte kurz und knapp auf und fuhr sich dabei mit einer Hand durch ihre kurzen, blonden Haare. Es war wirklich spät und sie wollte einfach nur noch die Füße auf ihren Couchtisch legen und entspannen. Es war ihr gleichgültig, dass sie bei einem völlig Fremden mitfahren würde, was sollte schon passieren. Dann wandte sich dann wieder an den Fremden:*

"Sind alle Männer aus Schottland so hilfsbereit? Zumindest schätze ich mal, dass Sie aus Schottland kommen - ihr Akzent."

*Wieder lächelte Liz und wechselte ihre Tasche von der einen Hand in die Andere.*

"Ich würde gerne auf Ihr Angebot zurück kommen, aber Sie sind sich hoffentlich bewusst, dass man davon abrät Fremde einzuladen - ich könnte Sie vergewaltigen oder schlimmer noch ihr Auto demolieren."

*Ein kalter Windstoss lies Liz frösteln und sie schüttelte sich leicht.'

*Chester musste laut auflachen, als die junge Frau ihre Bemerkung beendet hatte. Er sah, dass sie fror, beschloss deshalb, weiterhin freundlich zu sein. Er nahm den Mantel, den er über dem Arm getragen hatte und legte ihn ihr um die Schultern. Gerade eben noch hatte er sich Gedanken gemacht, wo er auf der Triumph mit dem vermaledeiten Ding hätte hin sollen, das er gestern im Büro vergessen hatte.*

"Sie haben Recht, ich stamme aus Schottland... und Sie wohl aus Irland? Da haben wir beinahe alle Ländereien der "British Isles" vereint, wie?"

*antwortete Chester jetzt und musste noch einmal lachen. Die kurzhaarige, kecke Blondine war ganz anch seinem Geschmack. Der Helm, der an seinem linken Arm baumelte, wanderte nun durch ein paar geschickte Bewegungen in seine Hand und er hielt ihn ihr hin.*

"Hier, Mylady, den werden Sie brauchen. Habe nur diesen einen, hatte schließlich nicht damit gerechnet, heute noch eine Jungfrau aus der Not zu helfen."

*Chester drückte ihr den Helm in die Hände und wandte sich halb um.*

"Na los, kommen Sie!"

*setzte er freundlich lächelnd nach, da bremste er kurz ein und schlug sich mit der linken Hand laut klatschend vor die Stirn.*

"Himmelnocheins, wo sind denn meine Manieren geblieben?? Mein Name ist Chester Fry! Ich bin Knderarzt hier am Plainsboro. Meine Verehrung!"

*sagte er und verneigte sich leicht, während er sie offen anlächelte.*

"Und Sie sind...?"

*Liz amüsierte prächtig. Der Fremde war einfach nur sympathisch - genau wie Schottländer einfach waren - die absoluten Gentlemans. Elisabeth lächelte weiter und nickte dann, als er sie fragte, ob sie aus Irland stammte.*

"Jap, ich bin aus Dublin. Naja wir müssen ja die gute alte Heimat so gut wie es geht hier verteidigen."

*meinte Liz stolz und verschränkte ihre Arme, sogut das zumindest mit ihrer Aktentasche ging. Über die Geste mit dem Mantel freute sie sich und lächelte noch etwas breiter und der Hauch Rosa verwandelte sich nun in dunkles Weinrot.*

"Danke",

*flüsterte sie und drückte den Mantel enger an sich.
Die junge Frau schluckte jedoch heftig und sah etwas geschockt aus, als der Schotte ihr einen Helm in die Hand drückte und sie aufforderte mit ihm zu kommen. Langsam lief sie ihm nach und musterte immer wieder den Helm.*

"Wissen Sie, dass ich seid ungefähr 10 Jahren nicht mehr auf einem Motorrad oder dergleichen gesessen bin?"

*Sie schüttelte bedächtig ihren blonden Schopf und erschrak dann, als sich der Mann auf die Stirn schlug. Sie blieb aprubt stehen und musterte ihn besorgt. Als er jedoch begann sich auf eine sehr erzogene und altmodische Weise sich vorzustellen, kicherte Liz wie ein kleines Mädchen auf und hielt sich die Hand vor den Mund. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte begann auch sie sich vorzustellen:*

"Der Name der Jungfrau, wenn Sie meinen das so ausdrücken zu wollen, ist Elisabeth McLoughlin, ich bin erschreckender Weise Pathologin."

*Sie grinste ihn keck an und hielt ihm eine ihrer zierlichen Hände hin.*

"Freut mich sehr"

*,fügte sie murmelnd hinzu und verbeugte sich leicht und machte einen Knicks.*

*Fry musste schmunzeln, als er sich ausmalte, wie witzig die Situation, die im Augenblick herrschte, auf andere wirken musste. Zwei erwachsene Menschen stellten sich ungefähr so unbeholfen an wie zwei Highschoolteenager.
McLouglhin machte einen zaghaften Knicks und ihre blauen Augen blitzten ihn an, als er ihr dabei zusah.

Wie dem auch sei... als er Elisabeths Bedenken bezüglich Motorrädern hörte, nickte er ihr aufmunternd zu und geleitete sie zu seinem Bike.*

"Sehen Sie, Miss McLoughlin, dieses Gefährt hier ist ein zahmer Chopper, sehr darauf abgestimmt, gelassene, rothaarige Schotten und ungestüme blonde Irinnen durch die Gegend zu kutschieren! Glauben Sie mir, wir werden keine unfreiwilligen Kunden Ihrer Zunft werden!"

*Mit diesen Worten spielte er auf ihren Beruf an und klopfte dann herausfordernd auf die hintere Seite des Sitzes.
Dann ließ er sich selbst auf der Triumph nieder - erwartngsvoll sah er sie an, als er den Schlüssel in das Zündschloss steckte und den Motor anließ. Der warme, runde Klang des englische Motorrads erfüllte den dunklen Parkplatz und geduldig musterte er die junge Frau.*

PATIENTENZIMMER HOUSE

* Wilson war ernsthaft besorgt, als er Greg's schweißnasses Gesicht sah. Ohne seine Vicodin war er ein Wrack und das Lidocain schien inzwischen keinerlei Wirkung mehr zu haben. Er lehnte sich in House's Richtung. Dessen Hand krampfte um sein Bein, dass es Wilson vor kam, als würden sicher gleich blutende Wunden entstehen.

Er musste House irgendwie ablenken, bis Dr. Aubrey alles vorbereitet hatte. Dieser schien jedoch ganz wo anders zu sein. *

"House... House?!"

* Dann wandte er sich zu Kim, die er nicht unfreundlich, aber dringlich ansprach. *

"Wenn das mit der Anrede jetzt geklärt wäre, könnten Sie bitte der Ärztin mit ihrem Wagen helfen? Dr. House benötigt dringend einen PDK."

*Von Ferne konnte Gregory Wilsons Stimme hören. Er musste auch näher gekommen sein, denn seine freie Hand erwischte die von Wilson, als er nach jener griff. Gregory hielt die Hand seines Freundes fest umklammert und seine blauen Augen gruben sich die die braunen seines Gegenübers.*

"Wilson...!"

*zischte er nur durch zusammengepresste Lippen und rieb sich mit der rechten Hand weiter seinen Oberschenkel. Gregory war sich auch nicht wirklich im Klaren, was er nun noch hätte sagen sollen... nichts - außer medizinisches Gerät/ Wirken - hätte jetzt etwas an seinem Zustand ändern können.
Gregory hielt Wilsons Hand fest umklammert, der Schweiß rann an seiner Stirn herab, er versuchte gewaltsam, sich zu beherrschen. Doch es gelang nicht. Sein geschundener Körper sendete einen Befehl aus.*

"Verdammt nochmal! Gebt mir mein Vicodin!"

*Wie ein verletztes Wildtier hatte er aufgeschrien und starrte auf die Bettdecke. Warum nur diese Schmerzen? Wieso geschah gerade ihm das? Es stand ihm gar nicht gut, solche Fragen zu stellen, schließlich war nichts Rationales dran, aber was zum Teufel war rational daran, dass er Dauerschmerzen haben musste?

Er sah innerlich ein Bild von einer rotbraunhaarigen Frau. Aubrey... der rettende Engel manifestierte sich zwsichen dem Chaos, dass die Qual in seinem Geist anrichtete. Mit zusammengebissenen Zähnen hoffte er in jeder Sekunde darauf, dass diese Schmerzen bald ein Ende haben würden.*

PARKPLATZ

*Liz zuckte mit den Schultern, setzte sich dann langsam den Helm auf und musterte das Gefährt noch einmal.*

"Schönes Teil",

*sagte sie dann mit einem Hauch Unsicherheit, der jedoch schnell vergessen war, als sie sich, wenn auch langsam, auf dem Sitz hinter Fry niederlies und dann ihre Hände von sich wegstreckte.*

"Wo soll ich die hintun?"

*, fragte sie den Schotten und blickte ihn ratlos an. Liz genoss die Situation, sie war schon lange keinem so charmanten Mann mehr begegnet, den sie schon fast als Landsmann bezeichnen konnte. Viele Gedanken wandterten ihr durch den Kopf, wie ob sie ihn noch auf einen Drink einladen sollte oder ihn in ihre Wohnung bitten sollte, oder ihn zum Essen einladen sollte. Aber sie kannte den Mann ja überhaupt nicht, wusste nur, dass er Kinderarzt war und aus Schottland kam. Und dann just in diesem Moment rutschte ihr ein Gedanke laut über die Lippen.*

"Sind Sie verheiratet? - Autsch - Tut mir leid, manchmal ist mein Mund einfach schneller als mein Kopf."

*Liz hätte sich für diese Frage einfach Ohrfeigen können. Sie sollte absteigen und laufen, versaut hatte sie es nun sowieso. Jetzt hatte er sich bestimmt ein Bild von ihr gemacht und würde auf eine Einladung von ihr sowieso nicht mehr eingehen. Sie seufzte und ruschte ein bisschen weiter nach hinten auf dem Motorrad.*

*Chester war erneut zutiefst amüsiert. Sie saß unbeholfen wie ein Küken hinter ihm und streckte ihre Flügel von sich. Er fasste prompt nach ihren Händen und legte diese um seinen Bauch.*

"Na hier hin... Sie müssen sich schließlich festhalten!"

*fügte er hinzu und holte die Triumph von ihrem Ständer. Als sie ihn ganz direkt fragte, ob er verheiratet war, wurde ihm sehr rasch bewusst, dass diese Frau ganz nach seinem Geschmack war: Offen, direkt, ohne Schnörkel und ehrlich. Er grinste in sich hinein.*

"Machen Sie sich keine Gedanken, mir ist direkt sein lieber als diese versteckten, falschen Höflichkeiten. Ich war mal verheiratet... hat nicht geklappt. Bin also Single."

*antwortete er und ließ die Maschine einmal aufheulen, bevor er losfuhr und das Motorrad auf die Mainroad steuerte, weg vom Plainsboro, in Richtung... ja, wohin eigentlich? Er beschloss, einfach mal loszufahren und abzuwarten.*

*Liz klammerte sich an Fry um ja nicht vom Chopper zu rutschen und auf dem harten Asphalt zu landen. Die persönliche Frage war Liz immer noch sehr peinlich und sie wusste auch nicht wie Fry nun überhaupt reagieren wurde. Die junge Frau überraschte und beruhigte es dann schließlich, dass er ganz gelassen darauf reagierte und es sogar schätzte, wenn man direkt und ehrlich war. Liz lächelte in sich hinein, als er ihr antwortete, dass er Single war. Dieser Mann wurde ihr immer sympathischer. Ihre Finger krallten sich etwas fester in seinen Bauch, als er die Maschine aufheulen lies und losfuhr. Moment, sie hatte ihm noch gar nicht gesagt wo es hin gehen sollte. Wieder lächelte sie. Das konnte ja heiter werden.*

"Wohin fahren wir?"

*fragte sie nach einigen Sekunden, um das Schweigen zu brechen. Immer wieder ging sie die verschiedenen Arten von Fragen durch, ihn zum Essen oder einem Kaffee einzuladen. Dann seufzte sich einmal kurz und traute sich schließlich direkt zu fragen:*

"Da Sie schon so liebenswürdig sind und mich nach Hause fahren, was in der komplett anderen Richtung ist, könnten wir irgendwo anhalten und noch einen Kaffee trinken oder etwas essen gehen, ich zahle, versteht sich. So als Dankeschön."

*Sie kicherte wieder und streckte dann ihren Kopf etwas vor um besser sehen zu können wohin Fry wohl fahren würde.*

AM EINGANG

*Nachdem sich Kutner umgezogen hatte und in der Tiefgarage angekommen war, schnappte er sich sein Fahrrad und fuhr zur Ausfahrt. Mitten auf der Ausfahrt meldete sich sein Handy. Er stieg ab und beantwortete den Anruf, der sich als Glücksfall erweisen sollte.*

"Kutner."

*Aus dem Hörer drang ihm eine wohlbekannte Stimme mit starken russischen Akzent.*

"Moscow Inkasso. Se schulden uns noch was, Kutner. Deswegen rufen ich an.*

*auf Kutners Gesicht machte sich ein Lächeln breit, als er die Stimme eines alten Freundes erkannte.*

"Iwan Iwanowitsch Iwanow, genannt Iwan der Schreckliche. Das einzige, was ich dir noch schulde könnte, ist das AK-47 Sturmgewehr aus Glas. Und das habe ich heute morgen bei dir im Büro abgeliefert, als du in einem nicht vernehmungsfähigen Zustand da warst. Hast du etwa schn den kompletten Wodka-Inhalt des Gewehrs geext und woher kommt der Filmriss?"

"Du alter indischer Kuhtreiber. Ich könnte dir ..."

"Du könntest mir was, du aus der Newa aufgetauchter Rasputinverschnitt?"

"gar nichts antun. Dafür bist du mir einfach zu sympathisch, mein Freund. Ich brauche deine Hilfe."

"Wobei. Beim Wodka-Gewehr bei Fuß stehen?"


"Nein. Aber mein silberfarbener Porsche 911 Turbo S steht bei dir in der Nähe. An der Stelle, wenn ich dich immer besucht. Und Anna hat heute wieder Spätschicht im El Ambiente. Ich kann sie nicht abholen. Und ich muss noch ein paar Ostereier bei ein paar schwierigen Kunden verteilen. Wenn du verstehst, was ich meine."

"Ich weiß, was du meinst. Die blaufarbiger Ostereier, die wie die Faust aufs Auge passen. Also ich soll den Wagen zum El Ambiente bringen, damit Anna nach Hause fahren kann?"

"Genau. Ist das für dich ein Problem?"

"Nö. Das kommt mir sogar entgegen. Wollte sogar heute noch wegen einer privaten Verabredung ins Ambiente."

"Privates Verabredung? Welche Frau ist denn deinem Charme zum Opfer gefallen?"
"Du bist überhaupt nicht neugierig, du alter Wodka-Puncher. Es ist eine hochintelligente, gutaussehende und liebenswerte Kollegin. Sie hat eine harte Schale und kann zuweilen auch ziemlich stur sein. Aber sie hat einen weichen, liebenswerten Kern. Also ich mach die Wagenüberführung, Iwan. Der Schlüssel ist wie immer an seinem Platz?"

"Ja. Und ich informier Anna, das du den Wagen vorbei bringst. Die wird sich freuen dich zu sehen. Genauso wie ich mich für dich freue, dass du mit einer tollen Frau ausgehen wirst. Hast was gut bei mir, Lawrence."

"Vor der Aktion profieren doch beide Seiten. Also mach es gut. Und pass auf, dass dich der trojanische Hase nicht auffrisst."

*meinte Kutner und spielte auf Iwans Lieblingsfilm Die Ritter der Kokosnuss an*

"Ich werde aufpassen. Und ich wünsche dir einen schönen Abend. Bye."

"Bye."

*Und damit trennte Kutner die Verbindung, klappte sein Handy zusammen und machte sich auf den Weg zu seiner Wohnung.*

CUDDY'S BÜRO

*Dr. Lisa Cuddy verabschiedete sich gerade von ihrem Anrufer, als Dr. Chase ihr Büro betrat. Es sah nicht so aus, als würde sie bald nach House sehen können. Sie wusste nicht, ob sie sich darüber ärgern oder erleichtert sein sollte. *

"Dr. Chase? Was gibt's denn?"

*erkundigte sie sich.*

*Und er musste nicht lange warten. Kaum hatte er einige Momente im Zimmer verbracht, da bemerkte er, das Cuddy sowieso gerade dabei war das Telefongespräch zu beenden.
Als sie damit fertig wandte sich sich auch schon ihm zu.*

„Es tut mir leid, dass ich hier einfach so hereinplatze.“

*erwiderte er *

„Aber es ist bereits spät und ich dachte mir, es wäre an der Zeit das zu Ende zu bringen, was ich vorhin schon angesprochen habe, bevor wir unterbrochen wurden ... “

*Während er sprach ging Chase ein paar weitere Schritte auf Cuddy's Schreibtisch zu.*

„Sie erinnern sich sicher ... es ging um House und Wilson ...“

*Chase stockte einen Moment und sah Cuddy in die Augen. Wie würde sie reagieren? Wusste sie in der Zwischenzeit mehr als er? Er wurde aus diesem intensiven, jedoch kurzen Blick nicht schlau, also gab er sich einen Ruck, atmete tief durch und sprach weiter.*

„Die Sache ist die ... Sie wissen sicher, wie es ist ... manchmal überschlagen sich die Ereignisse und ehe man sich versieht ist viel mehr Zeit ins Land gegangen, als man selbst glauben kann. Wie auch immer ...“

*Er kratzte sich nervös am rechten Ohr und richtete seinen Blick aus dem Fenster, als er weiter sprach.*

„Ich weiß, dass es mich eigentlich gar nichts angeht ... und doch ... ich habe heute Morgen mitbekommen, dass Wilson zurückkommen möchte. Und ich habe ebenfalls mitbekommen, wie ... naja ... wie House im Moment drauf ist. Selbst für seine Verhältnisse kann ich das nur als schlecht bezeichnen. Und ... naja, auch wenn ich nun nicht mehr mit ihm zusammenarbeite kenne ich ihn doch gut genug, als das ich eins und eins zusammenzählen und daraus schließen konnte, dass er starke Schmerzen haben muss ...“

*Wieder machte Chase eine kurze Pause und ließ seine Worte im Raum stehen. Als nach dieser noch keine akustische Reaktion von Cuddy gekommen war – mittlerweile war Chase's Blick wieder auf sie gerichtet -, fuhr er langsam fort, so als wüsste er selbst nicht genau, was er eigentlich wollte.*

„Kurz und knapp: ich habe mich an die Zeit mit House erinnert ... an Zeiten, in denen er noch unausstehlicher war, als sonst. Und dann ... ich will es mal so ausdrücken ... kam mir ein Gedanke. Was, wenn seine Schmerzen mit seinem psychischen Zustand in Verbindung stehen würden?
Ich meine, wir wissen doch alle, dass er nie zugeben würde, wie ihm die Sache mit Wilson zusetzt. Konnte es sein, dass die Situation mit Wilson ihren – nicht zu geringen Anteil – zu seiner Verfassung beitrug? Und: trotz der Tatsache, dass mich das alles eigentlich gar nichts angeht konnte ich diesen Gedanken nichtmehr aus meinem Kopf vertreiben. Schließlich geht es hier nicht nur um House, sondern auch sein Team und vor allem seine Patienten ... Also bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich es diesen Leuten schuldig bin meine Vermutungen zumindest nicht einfach unverrichteter Dinge für mich zu behalten.“

*Chase hatte den Eindruck, dass Cuddy seinen Ausführungen gespannt folgte. Dennoch war er sich immer noch nicht sicher, ob er nicht schon zu spät dran war. Oder vielmehr ... er war sich fast zu sicher, dass er zu spät dran war.*

„So muss sich wohl die viel besungene „weibliche Intuition“ anfühlen ... Gibt es männliche Intuition?... Warum bin ich mir über etwas, das ich eigentlich garnicht wissen kann, plötzlich so sicher?“

*Gegen Ende seiner Ausführungen schweiften seine Gedanken für einen kurzen Moment ab, bevor er sich wieder sammelte und sie zu Ende führte.*

„Ich wollte House nicht einfach so davon erzählen. Wilson wirkte auf mich so, als würde er nicht wollen, dass allzu viele Leute davon wissen. Zumindest fürs Erste. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen zu Ihnen zu kommen. Um erstens mit Ihnen darüber zu reden, was sie davon halten ... Ich meine Sie kennen House ... und Sie kennen Wilson. Und zweitens, weil ich im Moment ohne Sie gar nicht wüsste, wie ich mit Wilson reden könnte. Das wäre nämlich das gewesen, was ich hätte tun wollen. Also mit Wilson über diese ganze Situation reden, bevor ich irgendetwas anderes unternehme.“

*Nun war alles gesagt. Chase's Redeschwall ebbte ab und für einen Moment herrschte vollkommene Stille in dem gläsernen Büro Cuddy's, durch dessen Fester er den Nachthimmel sehen konnte. Doch dann entschloss sich Chase spontan doch noch etwas anzufügen. Zu einem Zeitpunkt, an dem Cuddy bereits zweifellos bemerkt hatte, dass er eigentlich vorgehabt hatte nichts mehr zu sagen.*

„Ach ja ... ich weiß nicht warum ich Ihnen das jetzt sage ... noch weniger weiß ich, warum ich das überhaupt glaube ... aber ich habe das Gefühl, dass sich die ganze Sache mittlerweile sowieso schon von selbst erledigt hat. Seit ich mir vorgenommen habe „House zu helfen“ sind bereits einige Stunden vergangen ... wahrscheinlich war der ganze Stress des heutigen Tags umsonst, aber naja ... ich wollte trotzdem, dass ich es wissen, sofern dem eben doch nicht so ist.“

*Nun war wirklich alles gesagt. Jetzt war es an Cuddy zu reden. Chase warf einen kurzen Blick auf seine Uhr und wartete anschließen auf die Reaktion der Verwaltungschefin.*

*Cuddy konnte ein Schmunzeln nicht verbergen. Sie hatte den jugen Arzt selten so lange am Stück reden hören. Aber was er ihr eigentlich hatte sagen wollen, war ihr dennoch nicht ganz klar. Und das sagte sie ihm auch.*

"Dr. Chase, was genau möchten Sie von mir wissen? Ob Dr. Wilson bei uns bleibt? Ja. Er wird seine Stelle behalten. Und ob Dr. House mehr unter seinen Schmerzen leidet durch die Ereignisse der vergangenen Monate? Durchaus möglich, aber wenn es so ist, wird die Tatsache, dass Wilson bleibt, sicher helfen.
Ausserdem haben wir ja nun diese neue Anästhesistin aus Cambridge bei uns, sie wird sich speziell um Dr. House kümmern. Sie hat zusammen mit Professor Steve Connor eine neue Therapie entwickelt, die speziell in Fällen von neuropathischen Schmerzen großen Erfolg verspricht.
Es ist jedenfalls sehr kollegial von Ihnen, House helfen zu wollen, immerhin war er es, der sie seinerzeit gefeuert hat."

*Die letzte Feststellung war eher eine Frage. Woher kam es, dass sich Chase mit einem Mal um genau den Mann so sorgte, den er, wie jeder wusste, bisher nicht hatte ausstehen können.*

*Wie es schien strahlte seine eigene Verwirrtheit aus. Cuddy hatte nicht verstanden, was er von ihr wollte und er war sich in Nachhinein betrachtet nicht einmal sicher, ob er das so genau gesagt hatte.*

„Ja, House hat mich gefeuert.“

*Aus irgendeinem Grund zäumte er das Pferd von hinten auf.*

„Und ich bin mir selbst nicht 100%ig im Klaren darüber, warum ich ihm helfen möchte. Ich denke der Hauptgrund dafür ist, dass es eben nicht nur um ihn geht. Unter seiner schlechten Verfassung müssen, wie gesagt, auch sein Team und vor allem seine Patienten leiden. Ich würde mich einfach nicht gut dabei fühlen, wenn ich Wissen zurückhalten würde, welches evtl. Patienten helfen könnte.“

*Das war eine Sache ... war ein Grund ... aber irgendwo in seinem Inneren war er sich darüber bewusst, dass da noch ein anderer war ... eigentlich hatte er darüber nicht sprechen wollen, aber als er Cuddy's Blick traf war er sich sicher, dass gerade Sie ihn verstehen würde.*

„Außerdem ... ach, ich weiß auch nicht. House ist House ... er ist ... ich spreche lieber nicht weiter, sonst wird es unfreundlich.“

*Chase konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.*

„Er hat mich genau genommen 99,9% Prozent der Zeit, die ich mit ihm verbracht habe, schlecht behandelt ... und doch. Irgendwie kann ich ihn nicht hassen. Ich kann ihn nicht besonders leiden und lasse mir bei weitem nicht mehr so viel von ihm gefallen, wie ich das früher getan habe. Aber hassen kann ich ihn einfach nicht ... vielleicht ist er dazu zu ... interessant? Ich weiß es wirklich nicht, bin mir auch nicht sicher, ob ich es verstehen will und im Endeffekt ist es auch unerheblich.“

*Warum redete er eigentlich gerade so viel? Es war jetzt genug. Er würde das hier hinter sich bringen und dann zu Cameron gehen ... er hatte sowieso schon viel zu viel Zeit verplempert. Vielleicht konnte ja doch Cuddy anstelle von ihm mit Wilson sprechen, falls dies noch nötig war?*

„Wie dem auch sei und egal warum ... was ich eigentlich von ihnen wollte bzw. was ich jetzt als erstes gerne wissen möchte ist, ob sie wissen, ob House bereits weiß, dass Wilson bleibt.
Irgendwie habe ich das im Gefühl. Wenn dem so ist, dann hat sich das Ganze hier sowieso erledigt.
Wenn nicht, dann wird es House früher oder später sowieso herausfinden, wenn Wilson nun wirklich bleibt. Was mich übrigens für uns alle sehr freut. Dr. Wilson ist ein guter Onkologe und ein netter Mann. Wenn sich jetzt schon um House's Schmerzen gekümmert wird, dann ist es wahrscheinlich schon gar nicht mehr so dringend, dass er es erfährt.“

*Chase überlegte kurz, wie er jetzt weiter vorgehen sollte. Eigentlich war sein Plan anders gewesen, aber irgendwie hatte er plötzlich das Gefühl, dass es doch besser war, wenn er sich nicht zu weit in die ganze Sache einmischen würde. Nach kurzem Zögern fuhr er fort.*

„Wenn dem nicht so ist, dann können Sie vielleicht noch einmal über meine Worte nachdenken. Ich möchte Ihnen nicht in Ihre Vorgehensweise reinreden. Das in keinem Fall. Alles was ich wollte ist, Sie wissen zu lassen, was ich denke. Ich dachte einfach, es wäre nicht schlecht, wenn sie diesen Gedanken im Hinterkopf haben, wenn Sie die Geschehnisse der nächsten Tage im Auge haben. Vielleicht kommt ja – sofern sich das Ganze eben noch nicht von selbst geklärt hat, das weiß ich eben nicht - wirklich der Zeitpunkt, in dem irgendjemand zum Wohle eines Patienten eingreifen und die Streitereien der beiden beenden muss. Und ... und ich denke Sie sind genau die Richtige dafür ... Sie sind die einzige, auf die House auch nur im Entferntesten hört ...“

*Hatte er zu dick aufgetragen? Es war ihm egal. Das Ganze gestaltete sich doch komplizierter, als er gedacht hatte. Er wollte nur noch raus hier. Für heute war es eindeutig genug. Chase stand immer noch im Raum und lauschte auf auf die Geräusche der zu Ruhe kommenden Krankenhauses. Er hoffte inständig, dass Cuddy ihn nun verstanden hatte und seinen Vorschlag gutheißen würde.*

*Lisa Cuddy hörte dem jungen Arzt geduldig zu und nickte ab und zu mit einem wissenden Lächeln.*

"Ich denke, wir sollten das Dr. Wilson überlassen, meinen Sie nicht? Er und Dr. House waren gute Feunde- so gut wie man eben mit Dr. House befreundet sein kann. Die Tatsache, dass er sich entschlossen hat zu bleiben, sagt schon einiges aus, auch über sein Verhältnis zu House. Ich bin der Ansicht, dass wir das getrost den beiden überlassen können. Sie raufen sich sicher wieder zusammen. Aber ich wollte ohnehin nach House sehen, dann kann ich ihm ja von Dr. Wilson's Entscheidung erzählen. Danke, dass Sie sich so viele Gedanken machen."

*Das war defininitiv nicht immer so gewesen. Cuddy stellte fest, dass der junge Mann sich in den letzten Jahren auch menschlich weiterentwickelt hatte, ob nun durch oder trotz der Einflüsse von Dr. House blieb dahingestellt.*

"Gibt es sonst noch etwas, das ich für Sie tun kann?"

*fragte sie schließlich mit einem verbindlichen Lächeln.*

*Chase hörte Cuddy geduldig zu und nickte seinerseits an den dafür passenden stellen.*

„Ja, Sie haben recht. Natürlich sollten wir das den beiden überlassen.“

*Fast war es ihm unangenehm, sich so in die ganze Sache reingesteigert zu haben. Doch letztendlich hatte er auch gar nichts anderes gewollt. Er war sich nur nicht sicher, ob die beiden nicht evtl. einen kleinen Anstoß benötigen würden.*

„Ich war mir nur nicht sicher, ob die beiden nicht evtl. einen kleinen Anstoß brauchen könnten. Das müssen Sie jetzt entscheiden, mehr geht mich das Ganze wirklich nicht an.“

*Cuddy's Frage, ob sie noch etwas für ihn tun könne, verneinte er. Doch vielmehr als die Frage an sich signalisierte er die Art und Weise, in welcher Cuddy ihn ansah. Es schon die ganze Zeit getan hatte. Plötzlich musste er lächeln.*

„Ja ...“

*sagte er. Er glaubte zu wissen, was sie dachte. Was alle dachten.*

„Ja ..., ob Sie es glauben oder nicht, auch ich kann mich weiterentwickeln. Vielleicht nicht vollends ändern, vielleicht hat House recht und es kann sich wirklich niemand wirklich ändern ... aber ich kann und habe mich weiterentwickelt. Sowas passiert ...“

*Chase schenkte seiner Chefin ein letztes Lächeln, dankte ihr für ihre Zeit, die sie ihm geopfert hatte, und wünschte ihr noch einen schönen Abend, bevor er schließlich die Türe öffnete und ihr Büro immer noch lächelnd verlies. Sie kannten ihn alle wirklich nicht ... doch manchmal schienen sie vor erstaunen ein Stück seines wahren Ich's zu sehen ... immer dann, wenn er seinen Schutzwall einmal nicht 100%ig aufrecht erhalten konnte ... denn nicht nur House, auch er hatte über Jahre einen Wall um sich selbst aufgebaut ...*

PATIENTENZIMMER HOUSE

* Wilson hielt die Hand seines Freundes fest, der so fest zudrückte, dass seine eigene schmerzte. Aber solange das House gut tat, war es ihm egal. Die Schmerzen, die dieser haben musste, wollte er sich gar nicht vorstellen. Greg schien halb im Delirium zu sein, als Wilson's braune Augen dessen blaue trafen. Wo blieb nur Kelly? *